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Artikel zum Thema Goldanlage

Goldfonds als Mittel zur Anlage in Gold

24. Mai 2011

Sogenannte Goldfonds bieten privaten Anlegern eine Möglichkeit, in Gold zu investieren. Die Ausgestaltung der Produkte variiert allerdings stark und ist nicht mit einer Direktanlage in Gold gleich zu setzen.

Goldfonds im engeren Sinne sind Fonds, die (zumindest einen Teil ihrer) Anlagegelder in Gold investieren. Sie sind nicht zu verwechseln mit Goldaktienfonds, die in die Aktien von Goldminenunternehmen investieren (mehr zu Goldaktien und Goldaktienfonds).

Gold-Investmentfonds versus börsengehandelte Gold-Wertpapiere

Die in Deutschland vertriebenen Goldfonds lassen sich grob in zwei Klassen unterscheiden: einerseits Goldfonds mit einer Zulassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nach dem Investmentgesetz, und andererseits börsengehandelte Wertpapiere, die teilweise oder vollständig mit Gold unterlegt sind. Nach dem Investmentgesetz darf ein für den öffentlichen Vertrieb zugelassener Fonds höchstens 30% seiner Mittel in physisches Gold investieren.

Dadurch soll eine angemessene Verteilung der Risiken gewährleistet werden. Diese Vorschrift gilt allerdings nicht für mit Gold unterlegte Wertpapiere. Solche Wertpapiere – wie beispielsweise XetraGold von der Deutschen Börse (mehr Informationen von der Deutschen Börse) – können theoretisch zu 100% in Gold investiert sein.

DWS GoldPlus stellte Vertrieb ein

Aufgrund der oben genannten Vorgaben des Investmentgesetzes musste der Goldfonds DWS GoldPlus der Deutschen Bank zum 1. September 2010 den öffentlichen Vertrieb einstellen. Seitdem darf der Fonds nicht mehr öffentlich beworben werden, ist allerdings für interessierte Anleger im Rahmen einer Privatplatzierung weiterhin zugänglich. Anleger müssen dazu direkt bei der DWS oder ihrer Bank nachfragen. Der DWS GoldPlus hatte zuletzt ca. 46% seiner Mittel über Edelmetallkonten in physisches Gold investiert und damit die gesetzliche Grenze von 30% für öffentlich vertriebene Fonds deutlich überschritten. Der Rest der Anlagemittel wird laut Angaben der DWS in “moderne” Finanzinstrumente, denen ein Anleihenportfolio zugrunde liegt, investiert.

Auch HansaGold investiert nur teilweise in Gold

Ähnlich sieht es auch bei einem anderen Goldfonds, dem HansaGold der HansaInvest aus. Im Unterschied zum Fonds der DWS hält sich der HansaGold an die gesetzliche Grenze von 30% und ist daher weiterhin zum öffentlichen Vertrieb in Deutschland zugelassen. Noch stärker als beim DWS GoldPlus muss aber beim HansaGold ein Großteil der Mittel in andere Anlagen als physisches Gold investiert werden. Im offiziellen Fondsporträt heißt es: “[neben Gold] werden Verbriefungen erworben, die die Entwicklung des Goldpreises abbilden. Dabei bevorzugt der Fonds Verbriefungen, die mit Lieferansprüchen auf physisches Gold besichert sind. Aus Diversifikationsgründen kauft das Fondsmanagement zudem Silber-Verbriefungen und Staatsanleihen, gegebenenfalls auch inflationsindexierte Anleihen.”

Sowohl beim DWS GoldPlus, als auch beim HansaGold erwerben Anleger somit nur zu weniger als 50% physisches Gold. Der Rest der Fondsgelder fließt in unterschiedliche Finanzinstrumente wie Anleihen, bei denen der Anleger beispielsweise ein Emittentenrisiko trägt. Vielen Anlegern dürfte diese Tatsache gar nicht bewusst sein. Die Kombination einer Anlage in Gold mit Finanzprodukten wie Anleihen oder Derivaten widerspricht für viele Anleger der Idee einer Absicherung mit Sachwerten.

Mit Gold unterlegte Wertpapiere als Alternative zu Goldfonds

Im Gegensatz zu den Anforderungen an Investmentfonds sind die gesetzlichen Anforderungen an mit Gold unterlegte, börsengehandelte Wertpapiere geringer. Bei diesen Wertpapieren handelt es sich technisch gesehen um Inhaberschuldverschreibungen, die mit Gold unterlegt sind. Sie werden als Exchange Traded Commodities (ETC) oder Exchange Traded Notes (ETN) bezeichnet. Manchmal spricht man auch von Exchange Traded Funds (ETF). Zumindest für die deutschen Produkte ist dieser Begriff allerdings nicht korrekt, da es sich bei diesen Produkten rechtlich um keine Sondervermögen handelt.

Im Unterschied zu den vorher genannten Fonds erwirbt der Anleger mit den börsengehandelten Wertpapieren kein Eigentum an physischem Gold, auch wenn diese Wertpapiere mit Gold unterlegt sind. Laut Prospekt von XetraGold beispielsweise erwerben die Anleger weder ein Eigentumsrecht, noch ein Sicherungsrecht, noch wirtschaftliches Eigentum an dem physischen Gold (siehe hierzu auch Artikel zu XetraGold).

Kosten von Goldfonds

Ein großer Unterschied zwischen den beiden Klassen von Goldfonds liegt auch in den Kosten. Beim Kauf von Anteilen des DWS GoldPlus wird ein Ausgabeaufschlag von bis zu 3,0% fällig sowie eine jährliche Gesamtkostenquote von 0,9% (Stand: 31.12.2008). Der HansGold ist mit einem Ausgabeaufschlag von 4,0% und einer Gesamtkostenquote von jährlich 1,04% noch teurer.

Beim Erwerb des XetraGold wird dagegen kein Ausgabeaufschlag fällig und die jährlichen Kosten liegen nur bei 0,3%. Die Geld-Brief-Spanne, das heißt die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis, liegt ca. bei 0,2% und ist auf maximal 1,0% begrenzt.

Bei allen Produkten kommen üblicherweise noch geringe Transaktionskosten bei An- und Verkauf dazu. Diese sind abhängig von der jeweiligen Bank oder dem Broker des Anlegers.

Besteuerung von Goldfonds

Sowohl Goldfonds im Sinne des Investmentgesetzes als auch mit Gold unterlegte Wertpapiere wie XetraGold unterliegen nach derzeitigem Stand der Abgeltungssteuer. Das bedeutet, dass realisierte Kursgewinne mit 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer zu versteuern sind. Dies stellt einen gravierenden Unterschied zu einer Direktanlage in physisches Gold dar. Der physische Verkauf gilt als privates Veräußerungsgeschäft und Erträge sind damit nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei. Falls der Ableger vorher verkauft, werden eventuelle Gewinne mit seinem persönlichen Steuersatz besteuert.

Seit einiger Zeit bieten verschiedene Anbieter eine Direktanlage in physisches Gold, das zentral gelagert wird, an. Für den Anleger entfällt bei einer solchen Anlage das Lagerungsproblem. Die Kosten liegen meist unter den Kosten, die beim Kauf von Münzen oder Barren fällig werden, und auch ein Verkauf ist anders als bei selbst gelagerten Goldmünzen und -barren meist einfach und kostengünstig.

 


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