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Artikel zum Thema Goldanlage

Gold 2013 – Wie entwickelt sich der Goldpreis?

04. April 2013

Aus der Sicht von Ende 2012 aus betrachtet ist der Goldpreis über die vergangenen zehn Jahre in jedem Jahr gestiegen. In den ersten drei Monaten 2013 ist er allerdings gesunken. Wie wird sich der Goldpreis 2013 und danach entwickeln?

Die Mehrheit der Goldanleger sieht Gold als eine Versicherung an und nicht als eine spekulative Anlageform. Diese Anleger betrachten Gold daher eher als ein langfristiges Investment. Wie wird sich der Goldpreis 2013 und in den darauffolgenden Jahren voraussichtlich entwickeln?



Auch wenn Vorhersagen bezüglich der Goldpreisentwicklung immer mit Vorsicht zu genießen sind und konkrete Prognosen sich im Nachhinein häufig als falsch erwiesen haben, werden solche Vorhersagen doch von vielen Anlegern bei ihrer Anlageentscheidung herangezogen. Wir fassen die wichtigsten Faktoren für die Goldpreisentwicklung und einige Prognosen von Analysten für die Entwicklung des Goldpreises in 2013 zusammen.

Goldpreisentwicklung im Jahre 2012

Der Goldpreis stand zu Beginn des Jahres 2012 bei 1.184 Euro pro Unze. Bis Ende 2012 erhöhte sich der Preis von Gold – unter stärkeren zwischenzeitlichen Schwankungen – weiter auf ungefähr 1.253 Euro, was einem Anstieg von knapp 6% in 2012 entsprach. In US-Dollar stieg der Goldpreis über den Zeitraum 2012 von 1.531 auf ca. 1.657 US-Dollar, dies entsprach einem Anstieg um über 8%.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2013 hat sich der Goldpreis dagegen eher nach unten entwickelt: In Euro ist der Preis auf 1.225.- Euro am 3. April 2012 gefallen, also um mehr als 2%. In US-Dollar lag der Verlust über den gleichen Zeitraum sogar bei 5%.

Treibende Faktoren für die Entwicklung des Goldpreises

Wie der Preis eines jeden Rohstoffes wird auch der Goldpreis von Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Nachfrage nach Gold kommt aus vier Bereichen: Zentralbanken, Schmuckindustrie, Technologie und Investmentbereich.

Im Jahre 2010 sind die Zentralbanken von einem Netto-Verkäufer zu einem Netto-Käufer von Gold geworden. Diese Entwicklung hat sich in den Jahren 2011 und 2012 fortgesetzt und war auf einen Rückgang der Verkäufe durch die westlichen Industrienationen und einer Zunahme der Nettokäufe auf Seiten der Entwicklungsländer zurückzuführen. Angesichts des niedrigen Anteils, den die Zentralbanken von Entwicklungsländern wie beispielsweise China, das nur ca. 2% seiner Reserven in Gold hält während der Anteil in den USA, Deutschland und Frankreich bei ca. 70% liegt, in Gold halten, besteht eine reelle Chance, dass die Zentralbanken auch 2013 und in den darauffolgende Jahren als Nettokäufer von Gold auftreten werden.

In den letzten zehn Jahren hat die Nachfrage nach Gold aus dem Schmuckbereich im Verhältnis zu der Nachfrage aus anderen Bereichen, insbesondere dem Investmentbereich, abgenommen. Ein hoher Goldpreis und wirtschaftlichen Unsicherheiten werden die Goldnachfrage aus dem Schmucksektor wahrscheinlich auch im Jahre 2013 dämpfen, nichtsdestotrotz bleibt die Schmucknachfrage mit einem Anteil von ca. 43% im Jahre 2012 an der Gesamtnachfrage nach Gold der größte Nachfragetreiber.

Die Nachfrage nach Gold zur industriellen Verwendung und beim Zahnersatz machte 2012 nur gut 10% der gesamten Goldnachfrage aus. Wie auch in der Schmuckindustrie werden hohe Preise und ein eventuell niedriges und/oder volatiles Wachstum wahrscheinlich auch 2013 die Nachfrage nach Gold für die Verwendung in der Industrie schwächen.

Die Nachfrage aus dem Investmentbereich machte 2012 – ohne Berücksichtigung der Schmuckindustrie – ca. 35% der Gesamtnachfrage aus. Vor dem Hintergrund des Ansteigens der Schulden und Versorgung mit Liquidität in bedeutenden Industrieländern und als Folge der Finanzkrise, die 2007 begonnen hat, erreichte die Nachfrage nach Gold im Jahre 2011 Rekordhöhen. Während sich die Nachfrage nach Gold beim Goldpreishoch im zweiten Quartal 2010 beinahe in gleichen Teilen von an den Goldpreis gekoppelten Wertpapieren wie Gold ETFs (Exchange Traded Funds) und physischem Gold in Form von Barren und Münzen genährt hatte, änderte sich dies während dem Goldpreishoch im dritten Quartal 2011, als nahezu 80% der Investmentnachfrage in physisches Gold, beispielsweise in Form von professionell verwahrtem Tresorgold, flossen. Auch über das Gesamtjahr 2012 flossen mehr als 80% der Investmentnachfrage in physische Goldprodukte. Dies deutet darauf hin, dass das Thema Sicherheit für viele Goldanleger eine wichtige Rolle spielt. Anleger, die in Gold investieren, betrachten physisches Gold und auch Tresorgold typischerweise als sicherere Anlageform als sogenanntes „Papiergold“.

Die zweite wichtige Ursache für die Goldpreisentwicklung ist neben der Nachfrage das Angebot an Gold. Das Angebot setzt sich zusammen aus der Minenförderung, d.h. der Goldproduktion, und dem Gold-Recycling.

Die Minenproduktion erreichte 2011 ein neues Hoch. Die Wiederverwertung von Gold bzw. von Goldabfällen befindet sich ebenfalls auf einem Rekordlevel. Im Jahr 2012 lag allerdings das Gesamtangebot an Gold – also sowohl aus der Minenförderung als auch dem Recycling leicht unter dem Niveau von 2011. Aus Angebotssicht ist also eher kein negativer Druck auf den Goldpreis zu erwarten.

Szenarien für 2013 und den Goldpreistrend

Der zentrale Faktor für die Goldpreisentwicklung 2013 und danach wird die Entwicklung der Finanz- und Staatsschuldenkrisen sein. Die Höhe der Schuldenstände, die von den Regierungen der westlichen Industrienationen sowie Japan und häufig auch vom Unternehmenssektor oder vom Privatsektor angehäuft wurden, sind immer noch nicht tragbar. Es gibt grundsätzlich nur ein Szenario, um von diesen Schuldenlasten runterzukommen: Disziplinierter Schuldenabbau („deleveraging“). Die Alternative, die über die letzten Jahre verfolgt wurde, läge darin, mehr Schulden aufzunehmen und auf ein Ansteigen des Wirtschaftswachstums zu spekulieren. Dies könnte im Laufe der Zeit zu einem Inflationsniveau führen, welches deutlich über dem der westlichen Währungen während des letzten Jahrzehnts liegt.

Sowohl ein Schuldenabbau („deleveraging“), welches wahrscheinlich lange und schmerzhaft sein würde („die verlorene Dekade“), als auch ein Abbau des realen Schuldenlevels durch höhere Inflation könnten dazu führen, dass Gold von vielen konservativen Anlegern auch 2013 und darüber hinaus als attraktive Versicherung bzw. als relativ sichere Wertanlage angesehen werden wird. Geopolitische Risiken, wie beispielsweise die Beziehungen zum Iran oder Nordkorea, könnten ebenfalls dazu beitragen, dass Gold weiterhin als „sicherer Hafen“ angesehen wird.

Vorhersagen für die Goldpreisentwicklung 2013

Von Bloomberg im November 2912 befragte Analysten haben für das vierte Quartal 2013 einen Goldpreis in Höhe von 1.925,- U.S.-Dollar pro Unze vorhergesagt. Dies würde einem Preis von ca. 1.485 Euro pro Unze entsprechen.

Die sehr traditionsreiche Edelmetall-Bank ScotiaMocatta erwartet 2013 einen steigenden Goldpreis und wäre nicht überrascht einen Preis von über 2.200.- US-Dollar pro Feinunze Gold zu sehen. Nach einem Ende des Booms und wenn es weniger Bedarf nach sichere Häfen für die Geldanlage gäbe, erscheint für ScotiaMocatta aber auch eine deutliche Konsolidierung des Goldpreises möglich zu sein. Die französische Bank BNP Paribas erwartet eine Goldpreisentwicklung 2013 bis 1.865 US-Dollar pro Unze Feingold. Die die Mitglieder der Marktvereinigung London Bullion Market Association prognostizieren einen Goldpreis von 1,843.- US-Dollar im September 2013. Als Treiber für den erwarteten Goldpreis werden die Nachfrage in Indien und China sowie die Geldpolitik der USA genannt. Die Goldpreisprognose der weltweit tätigen Bank HSBC geht auch von einem Preisanstieg aus und sieht mit einem geschätzten Goldpreis von 1,850 US-Dollar pro Unze Gold im Jahr 2013 sehr ähnlich aus.

Der CEO der größten US-amerikanischen Goldminengesellschaft Newmont Mining erwartet für das Jahr 2013 ein Ansteigen des Goldpreises auf 2.550,- US Dollar.

Die Analysten von Schroder Investment Management prognostizierten Ende Februar 2012, dass sich die positive Goldpreisentwicklung der letzten Jahre über die kommenden fünf bis acht Jahre fortsetzen könnte und der Goldpreis sogar bis auf 5.000 US$ ansteigen könnte.

In Folge der Anfang 2013 fallenden Goldpreise haben zahlreiche Banken und Analysten allerdings Ihre Goldpreisvorhersagen überarbeitet und meist nach unten korrigiert. So hat die französische Bank Societe Generale im März 2013 ihren geschätzten Goldpreis für das Jahr 2013 von 1.700,- US-Dollar auf 1.500,- US-Dollar reduziert und erwartet für 2014 sogar nur einen Goldpreis von 1.400,- US-Dollar.

Ausblick auf Gold 2013 und danach

The Vielfalt der Analystenschätzungen für die Goldpreisentwicklung 2013 und in den darauffolgenden Jahren sowie deren regelmäßige Anpassungen (an die Realität) spiegelt die Unsicherheiten auf den globalen Märkten wider – und auch die beschränkten Vorhersagefähigkeiten.

Interessanterweise entwickelt sich der Goldpreis häufig sowohl in Deflationsszenarien (die beispielsweise durch einen Schuldenabbau hervorgerufen werden können) gut, als auch in Szenarien mit hohen Inflationsraten (zu denen es beispielsweise kommen könnte, wenn die Staatsschulden weiter ansteigen) positiv.

Der Goldpreis steigt daher tendenziell sowohl in Zeiten von wirtschaftlichen Unsicherheiten als auch in Zeiten von akuten Krisen im Vergleich zu den Preisen anderer Anlageklassen. Leider sind die globalen Finanzprobleme sehr wahrscheinlich noch nicht gelöst. Einige glaubwürdige Kommentatoren erwarten, dass sich die konjunkturelle Unsicherheit und der schmerzhafte Schuldenabbau noch einige Jahre hinziehen werden und möglicherweise erst zu Beginn des nächsten Jahrzehnts überwunden werden.

Eine maßvolle Vermögensanlage in Gold könnte daher aus der Sicht vieler Anleger in der voraussehbaren Zukunft sinnvoll bleiben. Dies könnte eine weiterhin positive Goldpreisentwicklung in 2013 und darüber hinaus zur Folge haben. Die Diversifizierung des Vermögens, d.h. die Streuung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen und Anlageobjekte, sollte für sicherheitsorientierte Anleger die kommenden Jahre unerlässlich bleiben.

[Letzte Aktualisierung: 4. April 2013]

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