Feedback

Artikel zum Thema Goldanlage

Liquidität von Gold- und anderen Edelmetallanlagen

06. Mai 2011

Der Einbruch des Silberpreises Anfang Mai 2011 um 30% innerhalb von fünf Tagen hat Anleger alarmiert. Viele private Investoren machen sich das erste Mal Gedanken, wie sie ihre Edelmetallanlage später gegebenenfalls wieder verkaufen können.

Ein Großteil der Anleger betrachtet insbesondere Gold als eine ‘Reserveanlage’ zur Absicherung beispielsweise gegen größere (Finanz-)Krisen und ist daher sehr langfristig orientiert oder denkt gar nicht über einen späteren Verkauf nach. Auch sind Gold sowie andere Edelmetalle wie Silber über die letzten zehn Jahre mehr oder weniger regelmäßig im Preis gestiegen. Für viele Anleger gab es daher keinen Anlass, sich über einen möglichen Verkauf Gedanken zu machen.

Die jüngsten Entwicklungen des Silberpreises haben viele Anleger aufgeschreckt. Auch wenn so starke Kursbewegungen wie bei Silber derzeit bei Gold nicht unbedingt zu erwarten sind, kann man sie doch nicht grundsätzlich ausschließen. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendendwann für einen Anleger der Zeitpunkt zum Verkauf kommt, ist hoch. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig, das heißt bereits vor der Entscheidung für eine Edelmetallanlage und die Anlageform, mit der Liquidität und Handelbarkeit auch im Falle eines Verkaufs zu befassen. Natürlich spielen auch die Kosten beim Verkauf eine nicht unbedeutende Rolle.

Liquidität einer Direktanlage in Gold-Barren oder Münzen

Goldhändler wie ProAurum oder Westgold konnten ihr Geschäft in den vergangenen Jahren deutlich ausbauen. Sie nehmen Bestellungen für Gold online oder per Telefon, Fax oder E-Mail entgegen und versenden es versichert an den Kunden. Häufig können Kunden auch in den Ladenräumen der Anbieter direkt Gold erwerben. In Deutschland bieten auch die meisten klassischen Filialbanken den Goldkauf am Schalter an.

Grundsätzlich hat der Anleger bei dieser Form der Goldanlage das Problem der Lagerung. Darüber hinaus ist aber auch ein späterer Verkauf oft nicht ganz einfach. Wurde das Gold oder sonstige Edelmetall erst einmal an den Kunden übergeben, muss beim Rückverkauf zunächst seine Echtheit sichergestellt werden. Dies kann, insbesondere wenn Münzen noch originalverpackt sind und ein Zertifikat vorhanden ist, einfach sein. Grundsätzlich hängt es aber von jedem einzelnen Anbieter ab, wie er den Goldankauf handhabt. Problematisch sind zusätzlich die damit verbundenen Kosten: Der Erwerb von kleinen Goldmünzen und -Barren ist meist sowieso schon deutlich teurer als der Erwerb eines Anteils an einem großen Barren oder eines mit Gold besicherten Wertpapiers (mehr hierzu und zu der damit verbundenen steuerlichen Problematik). Das Gleiche gilt beim Verkauf. Aufgrund des Prüfungsaufwandes beim Ankäufer sind auch hierfür die Kosten oft hoch.

Im Falle eines größeren Kursrutsches kann es für den Anleger aber eventuell schwierig werden, den Verkäufer überhaupt zum Rückkauf zu bewegen – beispielsweise, wenn dieser weiter fallende Preise befürchtet oder ihm schlicht kurzfristig das Bargeld ausgeht.

Hat der Kunde das Geld per Post oder Kurier erhalten und möchte er es auf dem gleichen Weg wieder zurückgegeben, muss er außerdem mit einer Verzögerung von mehreren Tagen rechnen.

Liquidität einer indirekten Anlage in Gold über Wertpapiere

Bei mit Gold besicherten Wertpapieren, also inbesondere ETF oder ETC wie Xetra Gold sieht es mit der Liquidität und den Kosten beim Verkauf dagegen deutlich besser aus. Der Kunde kann an Handelstagen zu den üblichen Zeiten jederzeit sein Wertpapier verkaufen. Die Transaktionskosten sind dabei meist gering und auch die Spreads, das heißt die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskursen.

Grundsätzlicher Nachteil gegenüber einer Direktanlage in Gold ist, dass Gewinne aus Wertpapieren unabhängig von der Haltedauer der Abgeltungssteuer von 25% (plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer) unterliegen.

Gewinne aus einer Direktanlage in Gold sind dagegen nach einer Mindesthaltedauer von einem Jahr steuerfrei.

Liquidität einer Direktanlage in zentral gelagertes Gold

Der Kauf von zentral gerlagertem Gold (siehe Anbietervergleich) stellt eine Alternative zum direkten Kauf von Barren und Münzen oder Wertpapieren dar. Neben den häufig günstigen Kosten beim Goldankauf und Goldverkauf profitiert der Anleger von der günstigen steuerlichen Behandlung einer Direktanlage in Edelmetalle. Er zahlt nach der Mindesthaltedauer von einem Jahr keine Steuern auf eventuelle Gewinne.

Zusätzlich hat der Anleger bei den Online-Anbietern den Vorteil, dass er zentral gelagertes physisches Gold rund um die Uhr kaufen aber auch verkaufen kann. Dies gilt zumindest für die beiden Marktführer BullionVault und GoldMoney. Bei diesen Anbietern könnte ein Anleger sogar am Wochenende sein Gold (oder Silber) zum Verkauf stellen und so schnell auf aktuelle Ereignisse reagieren. Bei extremen Marktbewegungen könnten aber auch hier Verzerrungen auftreten, beispielsweise dadurch, dass sich auf dem Handelsplatz BullionVault wie bei einer Börse keine Käufer für das Edelmetall finden. Dies sollte sich aber über den Preis regulieren – für einen attraktiven Preis werden sich auch wieder Käufer finden.

Fazit

In den vergangenen Jahren stand für Goldanleger die Frage nach dem günstigen und sicheren Golderwerb häufig im Vordergrund. Anleger sollten bei der Entscheidung für einen Anbieter aber immer auch einen möglichen späteren Verkauf des Goldes im Auge behalten.

 


Weitere Informationen

 


Preise und Anbieter von Tresorgold vergleichen

Anlagebetrag   €

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie unserem Haftungsausschluss und der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen